Versteckter Bunker

Versteckt in dem kleinen Eifeldorf Urft liegt der geheime „Ausweichsitz der Landesregierung“. Offiziell als „Warnamt Eifel“ getarnt, ist der Regierungsbunker Nordrhein-Westfalens der kleine Bruder der „Dienststelle Marienthal“, wo sich der atombunkersichere Notfallsitz der Bundesregierung bei Ahrweiler befindet.

Es ist die Zeit des Kalten Krieges: Die USA und die Sowjetunion stehen am Rande eines Atomkriegs, als die Landesregierung den Bunker als Notregierungssitz anlegt. Hier sollen im Ernstfall die Landesregierung und Fachleute den Krieg überleben und versuchen, das verwüstete Land zu regieren. Allerdings geht man davon aus, dass im Atomkriegsfall ca. 80 Prozent der Menschen an Rhein und Ruhr ums Leben kommen. Wollte man im Ernstfall den Bunker verlassen, muss man dafür schwere sogenannte ABC-Schutzanzüge tragen. In der großen Vitrine vor Ihnen hängen die originalen Anzüge aus dem Bunker. Sie sollen vor atomaren, biologischen oder chemischen Kampfstoffen schützen.

Unter Ministerpräsident Franz Meyers wird zwischen 1962 und 1965 für zehn Millionen DM eine dreistöckige Bunkeranlage mit einer Wandstärke von bis zu drei Metern gebaut. Der Eingangsbereich ist als gewöhnliche Garage eines Einfamilienhauses getarnt. Den eigentlichen Bunker sieht man nicht, da er in den Berg hinter der Garage gebaut ist. Im Innern des Ausweichsitzes gibt es keinen Luxus. Lediglich der Ministerpräsident hat ein kleines Einzelzimmer. Seine Ehefrau hätte im Ernstfall nicht mit in den Bunker gedurft. Erst 1994 wird die Anlage stillgelegt.