Das Gemälde vor Ihnen zeigt ein 1 m hohes und 60 cm breites und besonders farbenfrohes Ölporträt von Dietrich Oppenberg. Oppenberg ist von Kopf bis zur Hüfte abgebildet. Nicht alle Teile seines Körpers sind dargestellt. Gut erkennbar sind sein Kopf mit Halbglatze und weißem Haar sowie sein Gesicht. Er schaut den Betrachter mit ernstem Blick an. In seinen Händen hält er weiße Notizblätter. In der Ecke unten rechts befindet sich das Namenszeichen des Künstlers Georg Meistermann. Er hat das Porträt 1987 gemalt. Neben Oppenberg hängen drei weitere Ölporträts. Sie zeigen von links nach rechts: Anton Betz, Erich Brost und Reinhard Mohn. Links davon steht eine Büste zu sehen. Sie zeigt Klaus von Bismarck.

Charakterköpfe

An der Wand aufgereiht sehen Sie fünf Porträts – vier Gemälde und einen Bronzekopf. Die ersten beiden zeigen Dietrich Oppenberg und Anton Betz, die von der britischen Militärverwaltung 1946 erste Lizenzen zur Herausgabe freier Zeitungen erhalten. Sie gründen die Neue Ruhr Zeitung in Essen und die Rheinische Post in Düsseldorf. Sie erstreiten publizistische Unabhängigkeit und legen sich dafür auch mit der Politik an – nicht zuletzt mit Konrad Adenauer. Erst seit 1948 sind Papier und Vertriebswege wieder umfänglich verfügbar. Daraufhin baut Erich Brost – der Dritte in der Reihe – die Westdeutsche Allgemeine Zeitung als Regionalblatt für das Ruhrgebiet auf. Reinhard Mohn wiederum tritt nach dem Krieg an die Spitze des Bertelsmann-Buchverlags in Gütersloh. Er sorgt für moderne Unternehmensstrukturen. Vor allem schafft er ein Medien- und Kulturangebot für breite Gesellschaftskreise. Klaus von Bismarck schließlich, die Bronzeplastik zeigt sein Portrait, ist seit 1961 Intendant des Westdeutschen Rundfunks. Er etabliert eine kritische Debattenkultur, mit der Radio und Fernsehen politisch tonangebend werden. Selbstbewusste Verleger und Intendanten bilden nach dem Ende des Nationalsozialismus demokratische Grundlagen, darauf baut die gesamte Medienlandschaft in Nordrhein-Westfalen auf.