Ihnen gegenüber hängt eine schwarze Lederweste. Sie stehen vor der Rückseite. Sie hat drei weiße Aufnäher mit Schriftzügen in roten Großbuchstaben sowie in der Mitte ein Bildmotiv. Auf Höhe der Schulterblätter steht auf einem nach oben gewölbten Banner „Hells Angels“. Das Bildmotiv darunter zeigt einen Totenkopf mit schwarz-rotem Helm sowie einigen roten und vielen goldenen Flügeln, das Markenzeichen der Hells Angels. Daneben, etwas kleiner, folgen die Buchstaben M und C. Im unteren Bereich der Weste steht auf einem nach unten gewölbten Banner: „Cologne“. Rechts daneben hängt eine Weste aus schwarzem Jeansstoff. Auch hier stehen Sie vor der Rückseite. Sie hat vier gelbe Aufnäher mit Schriftzügen in roten Großbuchstaben und ein Bildmotiv in der Mitte. Auf Höhe der Schulterblätter steht auf einem nach unten gewölbten Banner „Bandidos“. Das Bildmotiv darunter zeigt einen Mann, der einen großen mexikanischen Hut trägt. In seiner linken Hand hält er eine Machete, in seiner rechten Hand eine Pistole. Der „Bandit“ ist das Markenzeichen der Bandidos. Links von ihm steht, etwas kleiner, „1%“, rechts von ihm prangen in derselben Größe die Buchstaben M und C. Im unteren Bereich der Weste steht auf einem nach oben gewölbten Banner: „Germany“.

Verschworene Gemeinschaft

Die Rocker-Welt ist eine Welt der Symbole: Solche schwarzen Leder- oder Jeanswesten mit Abzeichen, Kutten genannt, sind für viele Menschen das eindeutige Erkennungszeichen von häufig kriminellen Motorrad-Clubs. Gemeinsame Kleidung und gemeinsame Zeichen wie der geflügelte Totenkopf der „Hells Angels“ und der bewaffnete „Bandido“ signalisieren: Hinter dem Einzelnen steht eine gewaltbereite Gemeinschaft, die zuerst ihren eigenen Regeln folgt und nicht denen des Staats.

Auch kriminelle Mitglieder arabischstämmiger Großfamilien, häufig als „Clan“ bezeichnet, wollen die Werte und Regeln des Zusammenlebens selbst bestimmen und empfinden den Staat als schwach. In einigen Großstädten des Ruhrgebiets streben sie die Vorherrschaft im Drogenhandel an.

Die Mafia hingegen meidet den großen Auftritt und geht meist unbemerkt ihren kriminellen Geschäften in der Geldwäsche, dem Drogenhandel und im Rotlichtmilieu nach. Schon seit den 1970er Jahren ist die kalabrische `Ndrangheta in Nordrhein-Westfalen ansässig.

Nordrhein-Westfalen ist durch die vielen Großstädte, die Grenznähe und das dichte Verkehrsnetz als Aktionsraum für diese kriminellen Gruppen attraktiv. Mit Überwachung, Razzien und Zusammenarbeit begegnen Polizei und andere Sicherheitsbehörden dieser Herausforderung.