Umgeben von anderen Objekten steht in der Mitte ein rundes Kirchenfenster, das in Blei eingefasst ist, auf einem etwa brusthohen Podest. Es hat einen Durchmesser von fast 1,40 m und ist 50 kg schwer. Das Fenster zeigt einen in der Waagerechten schwebenden Engel mit braunem langen Haar, weißem Gewand, blauen Flügeln und Heiligenschein. In der linken Hand hält er einen Kelch mit Hostie. Im Hintergrund ist ein Turm zu erkennen, der sogenannte „Immerather Dom“. Das Kirchenfenster stammt aus den 1980er Jahren.

Kraterlandschaften

Bald nach der Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen steigt Braunkohle zum wichtigsten Energieträger auf. Der Energiehunger der Wirtschaftswunderjahre und die Verteuerung des Steinkohleabbaus unter Tage lassen die Nachfrage nach ihr schnell ansteigen. Im Rheinischen Revier entstehen daher großflächige Tagebaue. Dabei kommen riesige Schaufelradbagger zum Einsatz, die gewaltige Mengen Abraum und Braunkohle bewegen.

Unaufhaltsam fressen sich die Bagger durch das Land. Dem Braunkohletagebau müssen Flussläufe, Dörfer und auch Kirchen weichen. Der Verlust der Heimat schmerzt. Im Jahr 2018 wird die Kirche St. Lambertus in Erkelenz-Immerath, im Volksmund auch liebevoll „Immerather Dom“ genannt, gegen den Protest von Pfarrgemeinde, Bürgerinitiativen und Naturschützern abgerissen.

Das Fenster aus dem Seitenschiff kann gerettet werden. Es ist erst 1980/81 nach Entwürfen des Kölner Grafikers und Kunstprofessors Anton, genannt „Toni“, Wolff angefertigt worden. Die Glasmalerei zeigt einen Engel, der der Heiligen Barbara die Kommunion reicht. Barbara ist die Schutzpatronin der Bergleute. Der gerettete Engel ist ein Sinnbild für den Heimatverlust der Menschen.

Heute stehen aber nicht mehr nur die Folgen des Braunkohletagebaus für die Region im Vordergrund. Die Kraterlandschaften sind längst auch zu einem Symbol für den globalen Klimawandel geworden.