Sie stehen vor 4 2,75 m mal 90 cm großen Stoffbannern mit einem Schwarzweißfoto. Darauf abgebildet ist eine Trümmerlandschaft: Menschen ziehen vorbei an eingestürzten Häusern und Ruinen. Schuttberge liegen auf den Straßen. Es handelt sich um eine Fronleichnamsprozession in Köln im Jahre 1945.

Neue Freiheiten

Während noch Trümmer und Provisorien das Bild vieler Städte und Dörfer prägen, bemühen sich Künstler und Medienmacher in der Nachkriegszeit, den Betrieb wieder aufzunehmen. Bis zum Kriegsende 1945 kontrollierten die nationalsozialistischen Machthaber Kunst, Presse und Rundfunk. Doch nun schaffen die Briten die Rahmenbedingungen für eine freie Entfaltung in der jungen Demokratie.

Schnell füllen sich die Theater wieder, die Menschen genießen die Abwechslung. Diesen Teil der Geschichte finden Sie in der großen Vitrine mit den Theaterkostümen. Nach und nach kommen auch kontroverse Inhalte auf die Bühne. Eine dichte Kulturlandschaft entwickelt sich.

Künstler suchen immer wieder nach neuen Wegen, dabei brechen sie bisweilen mit Konventionen. So auch Joseph Beuys, dessen Kunstaktion wir im Film unter dem Fenster zeigen.

Die heute vielfältige Medienlandschaft entsteht auf dem starken und breiten Fundament, das Verleger, Intendanten und Journalisten in der Nachkriegszeit schaffen. Konkurrenzkämpfe heizen den Wettbewerb an. Sie führen leider auch zu Tabubrüchen im Journalismus – die Medieninstallation am Ende der Ausstellung zeigt hierfür das Beispiel des Geiseldramas von Gladbeck.

In den Anfängen nach dem Zweiten Weltkrieg bedarf es charakterstarker Macher, die den Medienbetrieb prägen. Einige wichtige „Charakterköpfe“ finden Sie nun direkt im ersten Teil dieses Raums.