In einer hüfthohen Vitrine vor Ihnen befinden sich bunte Schnürsenkel, die mit einer Papierbanderole zusammengebunden sind. Darauf steht: „düsseldorf rhein-ruhr 2012“.

Sportbegeisterung

Mit bunten Schnürsenkeln wirbt „Düsseldorf Rhein-Ruhr“ für die Ausrichtung Olympischer Sommerspiele in Nordrhein-Westfalen. Nach München 1972 soll das Weltsportfest 2012 endlich wieder nach Deutschland kommen. Die Farbskala versammelt die Farben aller Nationalflaggen der Erde, und zwar in ihrer prozentualen Verteilung. Die Bewerbung ist nicht erfolgreich – London macht 2012 das Rennen.

Dreimal wurde bisher versucht, die Spiele nach Nordrhein-Westfalen zu holen. Die große Begeisterung für die Wettkämpfe unter den fünf Ringen ist ein Indiz für die gewachsene Rolle des Sports in der Gesellschaft. Mit Sport wird Ende der 1960er Übergewicht und Herz-Kreislauf-Beschwerden der Kampf angesagt, auch um das Gesundheitswesen zu entlasten. Jürgen Palm aus Solingen entwickelt die „Trimm Dich – durch Sport!“-Kampagne, an die zahlreiche Trimm-dich-Pfade und das beliebte Maskottchen „Trimmy“ erinnern. Anders als die Olympiabewerbungen ist Palms Kampagne sehr erfolgreich: Die „Nation der Bewegungsmuffel“ ist Geschichte.

Geschichte schreiben will Nordrhein-Westfalen jetzt 2036; wieder wollen private und öffentliche Initiatoren die Olympischen Spiele ins Land holen. Punkten will man vor allem mit Nachhaltigkeit: Die Region an Rhein und Ruhr kann zahlreiche moderne und gut ausgebaute Stadien, Sportanlagen und Verkehrsverbindungen vorweisen. Die Macher setzen auf eine bewusste Abgrenzung zu den im Nationalsozialismus instrumentalisierten Olympischen Spielen von 1936 in Berlin. 100 Jahre danach soll es ein vielfältiges, freundliches und buntes Weltfest des Sports unter demokratischen Vorzeichen geben.